Heute vor acht Jahren erstach Sven Kahlin, ein damals 17-jähriger Angehöriger der Skinheadfront Dortmund-Dorstfeld, den Punk Thomas Schulz. Schulz, den seine Freunde “Schmuddel” riefen, wurde erstochen, weil er den Skinhead wegen rechter Sprüche zur Rede stellte. Im Urteil, zu lesen bei der [Antifa Union]) wurde dieser Tathintergrund zwar beschrieben, als Tatmotiv wollte das Gericht Kahlins neonazistische Einstellung allerdings nicht sehen.
Der Tod von Schmuddel ist einer der folgenschwersten Angriffe von Neonazis in der jüngeren Geschichte Dortmunds. Der Tod eines Menschen sticht zwischen den anderen Überfällen, Sachbeschädigungen und der Hetze, mit der die Neonazis ihre Opfer überziehen, heraus. Neonazis stellen eine stete Bedrohung für Linke, Migrantinnen, Obdachlose und andere gesellschaftlich marginalisierte Gruppen dar – in Dortmund töteten sie seit 2001 fünf Menschen. Das macht betroffen.
Am 2. April 2005, fünf Tage nach dem Mord, demonstrierten in Dortmund 4000 Menschen gegen rechte Gewalt. Seitdem finden zu jedem Jahrestag Kundgebungen und Demonstrationen statt. Es ist die Aufgabe aller Antifaschisten, immer wieder auf die mörderischen Konsequenzen der rechten Ideologie hinzuweisen. Thomas Schulz und die 182 anderen bekannten Opfer rechter Gewalt dürfen nicht in Vergessenheit geraten. Sie sind das wichtigste Argument gegenüber denjenigen, die rechten Terror kleinreden und ignorieren wollen.
Wir fordern deswegen die Errichtung einer Erinnerungstafel am U-Bahnhof Kampstraße. Dort, im Zentrum Dortmunds, wurde Thomas Schulz ermordet, und dort muss immer wieder darauf hingewiesen werden.
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Steckbriefe hatten die Nazis zu seiner Ermordung aufgehängt die Polizei sorgte dafür das die Steckbriefe nicht abgenommen werden durften. Der Mord war von oben gewollt.-P
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