Pressemitteilung: Auch nach 20 Jahren kein Vergessen: Demonstration gegen rechte Gewalt und in Erinnerung an Thomas Schulz

Sharepic mit einer Aufnahme des Abgangs zur U-Bahn Haltestelle Kampstr., dessen Rolltor geschlossen ist. Dazu der Text: Save The Date. Auch nach zwanzig Jahren: Kein Vergeben, kein Vergessen. 29.03.2025 Dortmund In Erinnerung an Thomas "Schmuddel" Schulz. Unten rechts das Logo der Kampagne, die zwei Flaggen im Kreis der Antifa mit der darum gesetzten Aufschrift "20 years later"20 Jahre liegt der Mord an Thomas “Schmuddel” Schulz zurück. Der Punk wurde am 28.03.2005 in der U-Bahnstation Kampstraße in Dortmund von einem Neonazi erstochen. Anlässlich des Jahrestages rufen die Autonome Antifa 170 und die Antifaschistische Union Dortmund dazu auf, mit einer Demonstration an die Tat zu erinnern. Gleichzeitig soll dies zum Anlass genommen werden, um auf die Kontinuitäten rechter Gewalt hinzuweisen. Die Demonstration startet am Samstag, 29.03.2025, ab 14 Uhr an der U-Bahnstation Kampstraße.

„Zwei Jahrzehnte später gerät der Mord an Thomas Schulz immer mehr in Vergessenheit. Mit der Demonstration wollen wir genau das verhindern und die Tat wieder in das öffentliche Bewusstsein rücken. Für uns steht Thomas Schulz Fall beispielhaft für den skandalösen Umgang mit rechter Gewalt in Dortmund und Gesellschaft“, erklärt Kim Schmidt, Pressesprecherin der Autonomen Antifa 170.

Am staatlichen Umgang mit dem Fall üben Antifaschist:innen seit vielen Jahren Kritik. Erst im vergangenen Jahr wurde der Mord im Rahmen einer Neubewertung durch die Strafverfolgungsbehörden als politisch motivierte Tat eingestuft und Thomas Schulz auch offiziell als Todesopfer rechter Gewalt anerkannt. Zuvor war der tödliche Messerstich durch den polizeilich bekannten Neonazi Sven Kahlin lediglich als Folge eines aus dem Ruder geratenen Streits eingeordnet worden.

“Obwohl kein Ende in Sicht ist, wird rechte Gewalt von Politik, Justiz und Polizei sowie in weiten Teilen der Gesellschaft immer noch verharmlost oder ignoriert. Statt sie als Teil eines größeren Problems zu sehen, werden rechte Gewalttaten entpolitisiert oder als Einzelfall abgetan. Wenn sich daran nichts ändert, können der NSU oder rassistische und antisemitische Anschläge wie in Hanau und Halle immer wieder passieren – genauso wie die täglichen Angriffe auf Migrant:innen und Linke“, so Schmidt. „Deshalb ist es so wichtig, an rechte Morde wie den an Thomas Schulz zu erinnern – nicht aus Nostalgie, sondern um zu zeigen, dass rechte Gewalt bis heute anhält und in größere gesellschaftliche Zusammenhänge eingebettet ist.“

Seit der ersten großen Demonstration nach dem Tod von Thomas Schulz haben sich die antifaschistischen Aktionen am 28. März in Dortmund als fester Termin etabliert. Jedes Jahr versammeln sich rund um dem Jahrestag zahlreiche Antifaschist:innen unter verschiedenen thematischen Schwerpunkten, um der Opfer rechter Gewalt zu gedenken.

Zusätzlich findet am Todestag selber,den 28.03. um 19 Uhr an der U-Bahnstation Kampstraße eine Gedenkkundgebung statt. Eine Woche später, am 04.04., wird mit einer Demonstration an Mehmet Kubaşık erinnert. Dieser wurde nur ein Jahr nach dem Tod von Thomas Schulz von der rechtsterroristischen Gruppe „Nationalsozialistischer Untergrund“ in der Dortmunder Nordstadt erschossen.

Pressvertreter*innen sind eingeladen, über die Versammlungen zu berichten.

This entry was posted in General. Bookmark the permalink.