Nachdem uns die Polizei zunächst nicht eine Route durch den Ortskern von Dorstfeld genehmigen wollte, scheint sie nun doch einzulenken. Wir hatten das Verbot bereits heute in einer ersten Pressemitteilung kritisiert. Wir dokumentieren an dieser Stelle nun unsere zweite Pressemitteilung:
Polizei erlaubt Demonstration in Dorstfeld doch
Eine von der “Antifaschistischen Union Dortmund” (AUDO) für den 28. März angemeldete Demonstration zum Gedenken an Thomas “Schmuddel” Schulz darf nun doch die ursprünglich angemeldete Route zum größten Teil laufen. Dies bestätigte uns heute Nachmittag überraschend die zuständige Abteilung der Polizei Dortmund. “Es wäre auch ein fatales Zeichen in Richtung der Neonazis gewesen, wenn antifaschistischer Protest in Dorstfeld unsichtbar geblieben wäre. Es ist zudem schade, dass die Polizei diesen erst dann möglich macht, nachdem öffentlicher Druck aufgebaut wurde”, kritisiert Michael Laskowiak, Pressesprecher der AUDO.
Die Polizei hatte zunächst in Kooperationsgesprächen deutlich gemacht, dass diese Strecke so nicht möglich sei und die Demonstration nicht den
Wilhelmplatz passieren dürfe. Als Grund gab sie an, dass der Schutz der Versammlung, auch wegen eines parallel stattfindenden Naziaufmarsches
der Partei “Die Rechte”, nicht ausreichend gewährleistet werden könne und zudem die Gefahr einer Eskalation drohe.
Michael Laskowiak erklärt hierzu: “Nachdem uns vonseiten der Polizei eine Demonstration durch den Ortskern von Dorstfeld nicht zugesprochen
wurde, scheint sie nun einzulenken. Das Argument, dass unsere Demonstration zur Eskalation beitragen würde, konnte von der Polizei offenbar nicht mit tatsachengestützten Anhaltspunkten untermauert werden und basierte auf reinen Mutmaßungen.”
Möglicherweise hängt die Wendung bei der Polizei Dortmund auch damit zusammen, dass die AUDO eine Klage angekündigt hatte, sofern die Route nicht wie angemeldet gelaufen werden darf. Die Demonstrationsroute verläuft nun von der S-Bahn-Haltestelle Dortmund-Dorstfeld durch den Ortskern von Dorstfeld, vorbei am Wilhelmplatz, und führt dann in die Innenstadt zur Haltestelle Kampstraße – dem früheren Tatort.
Pressereaktionen:
Rechtsextreme und Nazi-Gegner demonstrieren in Dorstfeld (Ruhr Nachrichten)
Geht doch: Polizei erlaubt Demonstration in Dorstfeld (Ruhrbarone)
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