Noch zwei Wochen bis zum europaweiten Naziaufmarsch in Dortmund. Noch immer ist unklar, wo die Nazis lang laufen werden. Laut einem Artikel in der Westfälischen Rundschau hat Die Rechte am 14. April an “drei Plätzen in der Innenstadt West, in Lütgendortmund und am Ostenhellweg” Versammlungen angemeldet. Es kann nur spekuliert werden, welches Konzept hinter diesen Anmeldungen steht, allerdings sieht es danach aus, dass die Neonazis sich zumindest einen “Plan B” offen halten wollen, falls eine Demonstration in der Innenstadt nicht gelingt.
Trauiger Anblick: Nazikundgebung in Unna. Foto: Infozentrale
Im Rahmen ihrer Mobilisierung veranstalten die Dortmunder Neonazis in den nächsten Wochen mehrere Kundgebungen. Die erste fand am Donnerstag in Unna statt, hier fanden sich allerdings nur rund 30 Neonazis ein, die weiträumig abgesperrt von 200 Gegendemonstrant*innen umringt waren. Kein guter Auftakt also für die Neonazis, die ihre Kundgebungen großspurig angekündigt hatten. Weitere Kundgebungen sollen jeweils am 31. März in Hamm und am 07. April in Duisburg, Gelsenkirchen und Bochum stattfinden. Infos zu den Gegenaktionen gibt es beim antifaschistischen Bündnis Häkelclub590 aus Hamm, auf dem Twitter-Account des Antifa-Bündnis Gelsenkirchen oder auf dem Antifaschistischen Infoportal Bochum.
Mittlerweile sind bereits in vielen Städten Infovorträge gelaufen, bei denen wir über den geplanten Naziaufmarsch sowie den Gegenprotest informiert haben. In welchen Städten noch Vorträge stattfinden, könnt ihr auf unserer Terminseite sehen. Das antifaschistische Bündnis Blockado hat bei zwei Anwohner*innenversammlungen Menschen informiert, die in der Nähe des Startpunkts des Naziaufmarschs, dem S-Bahnhof Stadthaus, wohnen. Auch im bürgerlichen Spektrum laufen die ersten Gegenaktionen an: Vom 12. – 14. April findet auf dem Wilhelmplatz ein “Demokratie-Festival” statt, also direkt vor der der Haustür der Dortmunder Neonazis. Auch das Bündnis “Dortmund Nazifrei” hat eine Kungebung in der Innenstadt angekündigt.
Auch wollen wir auf den “Tag der Solidarität” zum Gedenken an den vom NSU ermordeten Mehmet Kubasik hinweisen: Am 4. April findet um 18 Uhr eine Demonstration an dem ehemaligen Kiosk von Kubasik (Mallinckrodtstraße 190) statt. Im Kontext des Gedenkens finden zudem noch viele spannende Vorträge statt. Mehr Infos hier. Auch generell kommt die inhaltliche Auseinandersetzung mit dem Naziaufmarsch in Dortmund nicht zu knapp: Am 7. April findet im Wichernhaus unter dem Titel “Let´s talk about Europe” eine Podiumsdiskussion mit DIEM25, Plan C (England) und Moving Europe statt, organsisiert von dem Verantstaltungskollektiv Stadtgespräche. Am 13. April lädt dann die Initiative für Gesellschaftskritik und die Antifaschistische Union Dortmund”zu einem Vortrag mit Rainer Trampert in der FH Dortmund zum Thema “Europa zwischen Weltmacht und Zerfall” ein. Alle Infos dazu findet ihr hier.
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