Insgesamt 4000 Menschen sind heute in Dortmund gegen Nazis auf der Straße. Die Neonazis konnten mit ihrem europaweiten Aufruf nur 600 Rechte mobilisieren.
Das Motto “In Bewegung bleiben” des AK1404 nehmen viele Dortmunder gerade offensichtlich sehr wörtlich. “Was heute hier passiert, hat einen richtungsweisenden Charakter, der weit über das konkrete Geschehen über der Straße hinausgeht. Denn es zeigt, dass wir mit unserer Forderung, Nazis mehr als nur symbolischen Protest entgegenzusetzen, goldrichtig liegen und viele Menschen ansprechen”, so Lara Schwarz.
800 Linke stehen aktuell an mehreren Punkten nahe der Naziroute, nachdem sie mit einer lauten und gut gelaunten Spontandemonstration durch die Innenstadt gezogen sind. Das Blockado-Bündnis, das die Blockade-Versuche am Morgen mit organisiserte, demonstriert mit 2000 Teilnehmer*innen durch den Dortmunder Westen.
Der Protest ist anders, als die Polizei die Medien und die Dortmunder*innen glauben machen wollte: “Wir haben trotz Provokationen und Angriffen durch Polizist*innen friedlich protestiert”, sagt Schwarz. “Laufspiele als Angriffe auf Polizist*innen zu werten, ist an den Haaren herbeigezogen”.
“Die Aktionen bisher sind ein überwältigendes Signal gegen Neonazis in Dortmund und gegen das Bild eines Europas, wie es die Rechten zeichnen wollen. Das von ihnen propagierte Gebilde aus Nationalstaaten mit völkischem Einheitsbrei und möglichst vielen toten Geflüchteten an den Außengrenzen bringt ganz offensichtlich viele in Rage.
Dass wir es geschafft haben, heute so viele auf die Straße zu bewegen und dass diese Menschen sich so selbstständig und dynamisch bewegen, macht uns sehr stolz und zuversichtlich für künftige Aktionen”, so Schwarz. “Und der Nazi-Aufmarsch ist gerade erst losgelaufen. Mal sehen, was der Tag noch bringen wird.”