Die Blockade-Aktionen des Bündnisses Blockado gegen den heutigen Naziaufmarsch in Dortmund hat es geschafft, 500 Linke auf die Straße zu bringen. Seit 11 Uhr laufen die Aktionen gegen den rechten Aufmarsch, der sich für eine Festung Europa einsetzt und Abschluss des neonazistischen Europa-Wahlkampfs der Partei “Die Rechte” sein soll.
Trotz des lange beworbenen Events kamen lediglich knapp 200 Nazis zum rechten Treffpunkt. “Das ist ein Armutszeugnis für die Dortmunder rechte Szene” so Pablo Fischer, Pressesprecher der der Antifa-Gruppen aus Dortmund. “Die Nazis konnten hier bis vor wenigen Jahren noch vierstellige Teilnehmer*innenzahlen erzielen. Von dem alten Potential der angeblichen rechten Hochburg ist gerade offenbar nur noch ein Bruchteil übrig, obwohl die Rechten zu ihrem Aufmarsch bundesweit aufgerufen haben.”
Derweil zeigt er sich erfreut über die vielen Menschen, die heute gegen die Nazis auf der Straße sind. “Unsere Vorabend-Demonstration gestern und auch die Aktionen gegen die Nazis heute kommen sehr gut an. Das zeigt, dass Viele hier den Rechtsruck und die lokalen Nazistrukturen sehr ernst nehmen und sich gegen Antisemitismus und Rassismus einsetzen”, so der Pressesprecher.
Diesen Protest nahm die Dortmunder Polizei wieder einmal zum Anlass, linken Protest zu kriminalisieren. “Wer hier für eine solidarische Gesellschaft geht und sich dabei nicht mit symbolischem Bratwurstessen gegen Rechts fernab der Route der Nazis zufrieden gibt, macht sich automatisch zum Ziel von polizeilicher Repression”, so Fischer. So beispielsweise heute Mittag geschehen, als die Polizei eine Kundgebung von Blockado in direkter Nähe zum Naziaufmarsch einfach beendete. “Da ist der Polizei ganz offensichtlich die Versammlungsfreiheit weniger wichtig als die Chance, mal wieder eigenhändig politische Statements gegen unliebige Linke zu setzen”, so Fischer.