Auch nach 20 Jahren: Kein Vergeben, kein Vergessen

Antifaschistische Demonstration in Erinnerung an Thomas »Schmuddel« Schulz und allen Opfern rechter Gewalt am 29.03.2025 in Dortmund

Am 28. März 2005 wurde der Punk Thomas »Schmuddel« Schulz in der Dortmunder U- Bahn-Station »Kampstraße« von einem Neonazi erstochen. Der Tod von Thomas Schulz ist als Konsequenz des Versuchs Dortmunder Neonazis zu verstehen, ihre eigenen Machtfantasien im »Kampf um die Straße« brutal in die Tat umzusetzen.

Jedes Jahr erinnern Antifaschist*innen in Dortmund seither an die Tat – bis ins Jahr 2015 auch mit einer größeren Demonstration. 2025 jährt sich der Mord zum 20. Mal. Aus diesem Anlass rufen die »Autonomen Antifa 170« und die »Antifaschistische Union Dortmund« wieder zu einer Demonstration auf.

Zum einen verblasst nach zwei Jahrzehnten das Bewusstsein für die Tat zunehmend. Zum anderen ist ein Ende rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt derzeit nicht abzusehen. Ob rassistische Mobs, rechtsterroristische Netzwerke oder antisemitische Verschwörungsideolog*innen: Gewalt ist ein integraler Bestandteil rechter Ideologie, die in weiten Teilen der Gesellschaft verankert ist. Während sich auf der Straße wieder jüngere, gewaltbereite Neonazis organisieren. Lässt sich dazu auch ein Klima beobachten, in dem rechte Gewalt unverhohlener ausgeübt wird, jedoch gleichzeitig eine Art gesellschaftliche Resignation gegenüber solchen Taten zu erkennen ist. Rechte Gewalttaten werden häufig als isolierte Ereignisse betrachtet, anstatt als Teil eines umfassenderen gesellschaftlichen Problems wahrgenommen zu werden. Die Bekämpfung rassistischer und antisemitischer Gewalt erfordert nicht nur handfeste Gegenwehr, sondern auch eine Analyse und Überwindung der zugrunde liegenden strukturellen Verhältnisse, die zu ihrer Entstehung beigetragen haben.

Deshalb wollen wir mit dieser Demonstration nicht nur an Thomas Schulz, Mehmet Kubaşık und allen Opfern rechter Gewalt erinnern, sondern gleichzeitig auch unsere Kritik an Rassismus, Antisemitismus und der Verharmlosung rechter Gewalt in die Öffentlichkeit tragen.

Der vollständige Aufruf zu der Demonstration kann hier gelesen werden.

Kommt also am 29. März (wieder) nach Dortmund und geht mit uns auf die Straße, wenn es heißt: Kein Vergeben und kein Vergessen!

29.03.25 | 14.00 Uhr | Kampstraße Dortmund

Weitere Informationen zu der Demonstration erhaltet ihr in Zukunft auf diesem Blog oder auf Social Media unter #do2903

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