500 Antifaschist*innen ziehen mit einer Gedenkdemo durch die Innenstadt

Photo der Demonstration von vorne. Im Vordergrund das Fronttransparent mit der Aufschrift "Auch nach zwanzig Jahren: Kein Vergeben, kein Vergessen. In Erinnerung an Thomas Schulz - Von einem Neonazi ermordet." Dahinter zwei Doppelhalter mit.der Aufschrift "Free all Antifas" und "Haunt Nazis". Im Hintergrund eine Hochhausfassade.Am heutigen Samstag zogen rund 500 Antifaschist*innen von der Kampstraße am Landgericht vorbei durch die Innenstadt bis zum Polizeipräsidium. Die Demonstration fand anlässlich des 20  Todestag von Thomas Schulz statt, der 2005 von einem Neonazi in der U-Bahn-Haltestelle Kampstraße erstochen wurde.

„Wir sind zufrieden, dass wir heute mit einer kämpferischen Demo an Thomas Schulz und die Kontinuität rechter Gewalt erinnern konnten“, resümiert Kim Schmidt, Pressesprecherin der Autonomomen Antifa 170.

Am Startkundgeung hielt die Gruppe Erinnern.Verändern eine Rede Erinnerungspraxis an Opfer Rechter Gewalt. Auch ein Grußwort vom Gamze Kubasik wurde abgespielt. Die Tochter des vom NSU ermordeten Mehmet Kubasik machte deutliche, dass wir für eine Gesellschaft ohne Hass und Rassismus einstehen müssen.

Am Landgericht wies die Antifaschistische Union Dortmund auf die Entpolisierung rechter Gewalttaten durch Stadt, Polizei und Justiz hin. „Dass der Mord an Thomas Schulz erst 19 Jahre später offiziell als politisch motivierte Tat anerkannt wude, bleibt an Skandal. Die Dortmunder Justiz hat über Jahre dazu beigetragen, dass Neonazis Gewalttaten in dieser Stadt ausüben konnten“, schließt sich Schmidt der Kritik an.

Am Hansaplatz wies die Autonome Antifa 170 daraufhin, dass Dortmund weiterhin ein Naziproblem hat. Schmidt fasst zusammen: „Die Aussage vom Polizeipräsidium, dass die Naziszene in Dortmund zerschlagen sei, ist eine massive Fehleinschätzung. Im Gegenteil: wir sehen, dass sich Neonazis neu organisieren und auch wieder junge Leute an sich binden“.

Am Polizeipräsidium fand die Abschlusskundgebung statt. Dort wurde in einem Redebeitrag nochmal darauf hingewiesen, dass auch die Polizei, die rechte Gewalt in Dortmund jahrelang unterschätzt und verharmlost haben. Ebenso wurde eine Redebeitrag vom Bündnis “Tag der Solidarität” verlesen, der die Ermordung von Mehmet Kubaşık thematisierte und die Gedenkveranstaltung an dessen Todestag am 4. April bewarb.

Mit dem Verlauf der Demonstration sind die Organisator*innen zufrieden. “Zwischendurch wurde von Unbekannten von einem Dach ein Transparent entrollt und Pyrotechnik gezündet, was auf der Demonstration für gute Stimmung sorgte. Vereinzelt gab es, rechte Provokationen von Passant*innen, überwiegend haben wir aber sehr positive Reaktione für unser Anliegen erfahren”, fasst Kim Schmidt zusammen.

So konnte sich die Demonstration dafür einsetzen, dass der traurige Mord an Thomas Schulz in Dortmund nicht in Vergessenheit gerät.

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